|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
1953 - Beginn des UKW-Rundfunks | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Die Kriegsverlierer Deutschland
und Österreich wurden bei der großen Wellenkonferenz in Kopenhagen 1948
damit "bestraft", dass ihnen nur wenigen ungünstigen Frequenzen
zuerkannt wurden. Damit sollte diesen Ländern die Grundlage für
zukünftige Rundfunkpropaganda entzogen werden. Während Deutschland bei der Konferenz gar nicht
anwesend war, verweigerte Österreich mit 6 anderem Ländern die
Unterschrift. Dennoch waren die Abmachungen verbindlich, sollten doch
gegenseitige Störungen weitgehend vermieden werden. Da aber mit den
zugestandenen Mittelwellen-Sendern keine befriedigende Rundfunkversorgung
möglich war, wurde schon sehr bald das Ausweichen auf den
UKW-Bereich als Alternative betrachtet. Beim "Europäischen Rundfunkabkommen Stockholm 1952“ wurde die Frequenzzuteilung im UKW-Bereich festgelegt. Mit 1. Juli 1953 bekamen die Regelungen Gültigkeit und damit konnten auch in Österreich UKW-Sender errichtet werden. In den Gebirgsgegenden war UKW in allen Belangen der Mittelwelle überlegen. Man konnte unabhängig von der Bodenleitfähigkeit Sender auf Berge und Anhöhen stellen, wobei die Standorte auch für Fernsehsender benutzt werden konnten. Die Reichweite war klar kalkulierbar und kaum Schwankungen unterworfen. Das Hauptproblem war freilich, dass es noch wenige Radioapparate mit UKW-Empfangsteil gab. Ende 1957 besaßen erst etwa 40% der in den Haushalten vorhandenen Radios einen UKW-Empfangsmöglichkeit. Schon Anfang 1953 begannen die Arbeiten zum Aufbau von zunächst provisorischen UKW-Sendeanlagen. Das geplante Dritte Programm, das nur über die UKW-Sender verbreitet werden sollte, hatte vor allem eine politische Bedeutung, da es das erste rein österreichische Radioprogramm nach dem Zweiten Weltkrieg war. Die übrigen Rundfunkprogramme Österreichs war zu jener Zeit noch von den vier Besatzungsmächten geprägt. Am 26. Juni 1953 um 13 Uhr wurde am Standort Linz-Freinberg wurde der Sender erstmals für Testzwecke eingeschaltet, wie in der lokalen Presse vermerkt wurde. Der Sender mit einer Leistung von 1 kW befand sich auf der Aussichtswarte (Seehöhe 405 m) etwa 750 m nördlich des MW-Senders. Der reguläre Betrieb des "Versuchsprogramms" auf UKW begann allerdings erst am 6. September 1953 über die Sender Wien-Kahlenberg (99,9 MHz 10 kW) und Klagenfurt-St. Peter (93,0 MHz 1 kW). Eigentlich sollte das Programm an diesem Tag auch schon über die Sender Linz-Freinberg (99,3 MHz 1 kW) und Salzburg-Gaisberg (94,8 MHz 1 kW) ausgestrahlt werden, doch ein Einwand der US-Besatzungsbehörden verhinderten dies. Die Programmbeiträge wurden nämlich von den der Stationen in den Bundesländern auf Tonbändern aufgezeichnet und nach Wien gesandt. Hier erfolgte nun die Zusammenstellung des Programms, das wegen des Fehlens einer qualitativ geeigneten Übertragungsmöglichkeit erneut auf Tonbändern zu den Senderstandorten verschickt werden musste, um dort zeitgleich abgespielt zu werden. In Folge des Kalten Krieges fürchteten nun die Amerikaner, dass auf diese Weise kommunistische Propaganda in der US-Zone zur Ausstrahlung gelangen könne. Erst nach einer mehrwöchigen Beobachtung des UKW-Programms kamen die US-Besatzungsbehörden zur Überzeugung, dass die Österreicher die Programmgestaltung fest im Griff hätten und keinerlei kommunistische Unterwanderung festzustellen sei. Am 27. September 1953 begannen daher auch in Linz und Salzburg die UKW-Sendungen. Dennoch konnte erst nach dem Abzug der Alliierten 1955 in größerem Umfang ein Ausbau des UKW-Sendernetzes betrieben werden. Ab 1. August 1955 folgte
die Ausstrahlung von TV-Sendungen vom Freinberg. Allerdings waren die
Sendeantennen am MW-Sendemast montiert. Der MW-Sender wurde 1977
stillgelegt. Auch heute dient die Anlage auf dem Freinberg noch als Umsetzer
für TV-Programme, da einige Gebiete im Donautal zwischen Urfahr und
Ottensheim vom Sender Lichtenberg nur ungenügend versorgt werden (ORF1 K9 30 Watt, ORF2 K24 500 Watt).
Bis zum 31. März 2006 wurden auch die Rundfunkprogramme des ORF mit geringer
Sendeleistung über die Anlage Freinberg abgestrahlt. Einem Gerichtsurteils
folgend musste der ORF allerdings diese "Überversorgung" abstellen und die
Frequenzen für private Anbieter frei geben. |
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Erst seit April 1998 gibt es in OÖ auch private Rundfunkanbieter. Anfangs wurden in OÖ folgende Lizenzen für 5 kommerzielle und 2 freie Radiostationen vergeben (mit Datum der Betriebsaufnahme): "Antenne 1" Ried i.I. 1. Mai 1999, "City Radio" Linz 1. April 1998, "Freies Radio Salzkammergut" 31. März 1999, FRO Linz 17. Oktober 1998, "Life Radio" 1. April 1998, "Radio Plus" Gmunden 14. November 1998, "Unsere Welle Steyr" 21. Mai 1998. Schon 2001 verschwanden jedoch infolge zu geringer Hörerzahlen und damit kaum möglicher Finanzierung eines eigenen Programmbetriebs 4 der 5 kommerziellen Stationen wieder: "Radio Plus" in Gmunden , "Antenne 1" in Ried i.I. und "City Radio" in Linz übernahmen im Sommer 2001 das aus dem niederösterreichischen Privatsender RPN neu konzipierte und ab 28. Juni 2001 ausgestrahlte "Krone-Hit-Radio" als Rahmenprogramm mit lokalen Programmfenstern, ehe etwas später die lokalen Programmteile eingestellt wurden. "Unsere Welle" in Steyr gründete im September 2001 ebenfalls mit "Krone-Hit-Radio" ein Gemeinschaftsunternehmen und übernahm fortan von kurzen Lokalsendungen abgesehen das Programm von "Krone-Hit-Radio". Nach rechtlichen Konflikten wechselte die Station in Steyr Anfang Dezember 2003 zu "Welle 1" in Salzburg. Das "Freie Radio Salzkammergut" wiederum ging ein Frequenzsharing mit "Life Radio" ein, wonach "Life Radio Salzkammergut" tagsüber ein kommerziell orientiertes Programm ausstrahlte. "Life Radio" stieg aber Anfang Februar 2005 wieder aus. Im Oktober 2003 kamen das freie Schulradio "Radius 106,6" am Bundesgymnasium Freistadt sowie am 29. Juni 2004 "Antenne Wels" als Ableger von "Antenne Salzburg" dazu. Am 3. März 2005 folgte der "Freie Rundfunk Freistadt“ und am 20. Oktober 2005 nahm "Radio Araballa“ in Linz den Sendebetrieb auf. Ende April 2008 verlor "Welle 1" die Standorte Steyr, Kirchdorf und Kremsmünster, bekam aber einen Standort in Linz dazu. Am 29. Mai 2008 nahm "Lounge FM" an 3 Standorten seinen Sendebetrieb auf. Am 25. Oktober 2008 startete in Kirchdorf/Krems das "Freie Radio B138", nachdem man schon 2007 im Rahmen des Festivals der Regionen eine temporäre Sendelizenz hatte. Da das für die Region Steyr und Kirchdorf geplante Projekt "Radio Steyr" nicht zustande kam, kehrte am 6. März 2009 wieder "Welle 1" auf die ein Jahr zuvor verlorenen Frequenzen zurück. "Antenne Wels" stellt im August 2010 seinen Sendebetrieb ein. Die Sendeanlage auf der Marienwarte in Thalheim sendet seither das Programm von "Welle 1". |
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|
letzte Änderung: 09.10.2010 |
|
[nach oben] [einmal zurück] [Funkgeschichte] [Homepage] |