Die Radmer liegt
nordwestlich von Eisenerz ist eines der abgelegensten Täler der
Steiermark. Dass hier überhaupt größere Ansiedlungen existieren, ist dem
einst bedeutenden Bergbau zu verdanken. Im 17. Jahrhundert existierte in
der Radmer eines der größten Kupferbergwerke Europas (heute
Schaubergwerk
"Paradeisstollen"). Später wurde hier Eisenerz abgebaut, wobei
zwischen 1943 und 1979 ein größerer Tagebau bestand. Doch auch
sendetechnisch ist die Radmer interessant.
Wenn man südlich von Hieflau vom Erzbachtal in die Radmer fährt, glaubt
man kaum, dass hinter der Schlucht noch Menschen leben. Doch dann macht
das Tal einen Knick nach Westen...
...und es kommt ein Ort mit einer großen Kirche und einigen stattlichen
alten Lagergebäuden.
Bis fast zum Talschluss stehen Häuser entlang der Straße. Heute leben
hier noch etwa 800 Leute, früher waren es bis zu 2000, die von den
Bergbaubetrieben (im Mittelalter eines der größten Kupferbergwerke
Europas - heute Schaubergwerk -, im 20. Jahrhundert Eisenerz im Tagbau)
lebten.
Das Tal selbst wird von einem Sender am Erzberg mit UKW (je 18 Watt) und
TV (je 15 Watt, beide Programme auf VHF-III) versorgt. Interessant ist
die Signalzuführung. Da ja rundherum hohe Berge sind und nur einige
Sender (z.B. aus Tschechien) über Reflexionen in das Tal kommen, müssen
die Signale also über einen Zwischensender in das Tal kommen.
Und dieser steht nun genau am erwähnten Knick der Schlucht, die in bzw.
aus dem Tal führt, wobei die Signale über eine eigene Empfangsstation am
Steilhang dahinter (roter Pfeil)...
...von einem Sender bei Hieflau empfangen werden.
Von hier werden 3 ORF-Radios mit je 3 Watt und die beiden ORF-TVs auf
UHF mit je 20 Watt die 3 km zum oben erwähnten Sender geschickt. Da im
weiten Umkreis dieses Senders kein bewohntes Haus steht, dient er
praktisch ausschließlich der Signalzuführung. Lediglich die Autofahrer,
die durch die Schlucht fahren, haben etwas davon.
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