Radiogeschichte Österreichs
 

über die sendetechnische Entwicklung des Rundfunks in Österreich.




Die "Zwischensender" in den Landeshauptstädten
Schon bald nach der Errichtung des ersten Senders in Wien war beabsichtigt, in den Hauptstädten der Bundesländer Relaissender zu bauen, die das Programm aus Wien ausstrahlen sollten. Ein Problem war, dass die vorhandenen Telegrafenkabel keine für den Rundfunk ausreichende Übertragungsqualität erlaubten. Erst 1928 konnte ein den Anforderungen entsprechendes Fernkabel bis nach Innsburck verlegt werden.

Ein weiteres Problem war schon damals der Frequenzmangel. Österreich erhielt bei der Brüsseler Wellenkonferenz 1928, der ersten international koordinierten Verteilung von Radiowellen in Europa, nur zwei Hauptfrequenzen zugeteilt. Dies bedeutete, dass nur zwei leistungsstarke Sender errichtet werden durften. Alle anderen Sender durften nur mit geringer Leistung auf Gemeinschaftsfrequenzen betrieben werden. Durch die ebenfalls auf diesen Frequenzen sendenden ausländischen Stationen waren die Empfangsverhältnisse oft ungenügend. Bei einer auf den Gemeinschaftswellen zunächst vorgesehenen Sendeleistung von 500 Watt ging man von einer Reichweite von etwa 10 km aus, bei der die Station abends noch störungsfrei zu empfangen war. Da der Rundfunk in Österreich anfänglich kommerziell betrieben wurde, war es notwendig, eine bestimmte Anzahl an gemeldeten Hörern (Gebührenzahler) zu erreichen. Dies erschwerte zusammen mit der Topographie Österreichs zusätzlich die Suche nach geeigneten Sendestandorten.

Angestrebt wurde, dass zumindest in Graz ein zweiter Hauptsender errichten werden sollte, wogegen die Landeshauptstädte Graz. Linz, Salzburg, Innsbruck und Klagenfurt sowie das dicht besiedelte Rheintal in Vorarlberg einen so genannten Zwischensender erhalten sollten.


GRAZ
seit 30. März 1925


Der Sender Graz-St. Peter 1933.
Bildquelle [7]
KLAGENFURT
seit 12. Februar 1927

Der erste Sender in Klagenfurt stand am Gelände einer Kaserne.
Bildquelle [2]
INNSBRUCK
seit 2. Juni 1927

Sender Aldrans ca. 1930 mit der T-Antenne zwischen den beiden je 45 m hohen Masten - baugleich zu Linz.
Bildquelle [2]
LINZ
seit 24. Juni 1928

Bildquelle: Linzer Volksblatt, Ausgabe 23.06.1928
SALZBURG
seit 21. Dezember 1930

Der Sender am Nordende des Mönchsbergs,
im Hintergrund die Festung.

Bildquelle [7]

 

 

DORNBIRN
seit 15. Nov. 1933

Der Sender in Lauterach 1934.
Bildquelle [7]

Die S/W-Fotos dieser Seite stammen aus der Zeitschrift "Radio Wien", Jahrgang 1934 sowie aus Zeitungen der betreffenden Zeit.
 
Nützliche Quellen zur Rundfunkgeschichte Österreichs:
[1] Aichinger, Manuela. Rot-Weiß-Rot Linz und das Rundfunkwesen in OÖ. 1954 bis 1957/58, Diss. Salzburg 1992
[2] Ergert, Viktor. 50 Jahre Rundfunk in Österreich, Salzburg 1974
[3] Feldinger, Norbert P. Nachkriegsrundfunk in Österreich, Zwischen Föderalismus und Zentralismus von 1945 bis 1957, Wien 1990
[4] Hilbrand, Rainer. Die Sendergruppe Alpenland 1945-1854, Diss. Salzburg 1987
[5] Schweinöster, Christine. Archäologie des Radios in Salzburg vom Sprecherkabinett zum Landesstudio Salzburg (1925-1972), Dipl. Salzburg 1979
[6] Stohl, Ilse. Rundfunk in Salzburg von Juni 1945 bis 1954. Der Sender Rot-Weiß-Rot in Salzburg während der amerikanischen Besatzungszeit, Diss. Salzburg 1988
[7] Zeitschrift "Radio Wien" - Wochenschrift der RAVAG, Jahrgang 1934
[8] ORF. Die Rundfunksender Österreichs, Wien 1972
[9] Österreichischer Rundfunk. Bilanz eines Jahrzehnts, Wien 1957

1953 - Der Aufbau des UKW-Sendernetzes

letzte Änderung: 25.10.2011

[nach oben]     [einmal zurück]     [Funkgeschichte]     [Homepage]